Letztes Update: 25. November 2024
Der Artikel beleuchtet die Vorteile von Hanf als Massivbaustoff. Die S2 GmbH stellt diese innovative und nachhaltige Lösung vor, die das Potenzial hat, die Baubranche grundlegend zu verändern und umweltfreundlicher zu gestalten.
Der Klimawandel stellt die Menschheit vor immense Herausforderungen. Die Bauindustrie muss sich anpassen, um umweltfreundlicher und klimaschonender zu werden. Ein entscheidender Schritt ist die Wahl der Baumaterialien. Christian Schaar, Geschäftsführer der S2 GmbH, betont: "Es muss ein Umdenken stattfinden. Bauen muss umweltfreundlicher und klimaschonender werden." Hanf als Massivbaustoff rückt dabei immer mehr in den Fokus. Diese Pflanze bietet nicht nur klimaschonende Eigenschaften, sondern auch eine nachhaltige Alternative im Massivbau.
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde bereits in der Antike im Bauwesen genutzt. Heute erlebt Hanf ein Comeback als Baustoff. Der holzige Kern der Hanfstängel, die sogenannten Hanfschäben, wird im Massivbau verwendet. "Hanf zeichnet sich durch geringen Ressourcenverbrauch, schnelles Wachstum und hohe ökologische sowie gesundheitliche Verträglichkeit aus", erklärt Christian Schaar. Als schnell nachwachsender Rohstoff mit langer Lebensdauer trägt Hanf zur Kreislaufwirtschaft bei, da er kompostierbar ist. Zudem hat Hanf eine positive CO2-Bilanz, da die Pflanze während ihres Wachstums mehr CO2 bindet, als bei der Verarbeitung freigesetzt wird.
Hanfkalk, auch bekannt als Hanfbeton, entsteht durch die Kombination von Hanffasern mit Naturkalk und Wasser. "Im Gegensatz zu herkömmlichem Beton, der viel Energie in der Herstellung benötigt, zeigt Hanfkalk eine exzellente Feuchtigkeitsregulation und Dämmung", sagt Christian Schaar. Hanfkalk ist leicht und benötigt weniger Energie in der Produktion. Seine Festigkeit ist mit herkömmlichem Beton vergleichbar, bleibt aber durch die Fasern elastisch. Allerdings haben Hanfsteine eine geringe Druckfestigkeit. Ein Ständerwerk kann helfen, einen Teil der Lasten zu tragen. Nachhaltige Materialien wie Holz können dabei unterstützen.
Hanfkalk eignet sich besonders für Trennwände, Außenwände, Innendämmung und Verkleidungsplatten. Auch in Wohn- und Feuchträumen, als Estrich, für Dachisolierung und -ausbau, zur Sanierung von Altbauten und für innere Akustikwände findet Hanfkalk Anwendung. Durch seine thermischen Eigenschaften erreicht Hanfkalk Passivhaus-Standard. Eine zusätzliche Dämmung der Wände ist oft nicht nötig. Hanfbeton vereint Ziegel und Dämmung in einem Material und hält über Generationen hinweg, was zusätzliche Ressourcen schont.
"Trotz des steigenden Umweltbewusstseins sind der Energieverbrauch und die Umweltbelastung des Bausektors weiterhin enorm", gibt Christian Schaar zu bedenken. 2021 erreichte der CO2-Ausstoß von Gebäuden einen Höchststand von 10 Gigatonnen. Rund 3,6 Gigatonnen CO2 entstehen allein aus der Herstellung von Baumaterialien. Der Gebäudebereich trug 2021 etwa 37 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Die mäßige Recyclebarkeit herkömmlicher Baumaterialien erfordert oft die Entsorgung als Sondermüll.
Alternative und natürliche Baustoffe wie Hanf und Holz ermöglichen es, das Umdenken in die Praxis umzusetzen. Sie schonen Ressourcen, sparen Energie und reduzieren Treibhausgase. "Es ist auch besser für die Gesundheit", sagt Christian Schaar abschließend. Hanf als Massivbaustoff bietet eine vielversprechende Lösung für die Zukunft der Baubranche. Die Kombination aus Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und Vielseitigkeit macht Hanf zu einem wertvollen Baustoff für kommende Generationen.