Lohnt sich Photovoltaik 2024? Expertenmeinung

Lohnt sich Photovoltaik 2024?

Letztes Update: 24. August 2024

Lohnt sich Photovoltaik 2024? Steven Hensel von der Grüne Leuchte GmbH & Co. KG erklärt, warum PV-Anlagen für Eigenheimbesitzer trotz hoher Anfangsinvestitionen und schwankender Förderbedingungen weiterhin eine lohnenswerte Option sind. Die Preisentwicklung bei Solarmodulen, Wechselrichtern und Stromspeichern zeigt deutliche Vorteile.

Lohnt sich eine PV-Anlage für Eigenheimbesitzer immer noch?

Die steigenden Energiekosten belasten weiterhin auch private Haushalte - trotzdem fragen sich noch immer etliche Eigenheimbesitzer, ob der Umstieg auf Sonnenenergie für sie wirklich sinnvoll ist. Wie also sehen die Entwicklungen der vergangenen Jahre aus? Was ist für die Zukunft zu erwarten? Und am wichtigsten: Lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage unter den derzeitigen Bedingungen überhaupt noch?

Preisentwicklung in der Photovoltaik

Private PV-Anlagen haben in der Regel eine Leistung zwischen 5 und 15 kWp. Für eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh sollte eine Anlagengröße von etwa 10 bis 12 kWp gewählt werden. Die Faustformel ist hier das 2 bis 2,5-fache des Jahresverbrauchs. Wenn eine Wärmepumpe betrieben wird, liegt der Bedarf allerdings höher. An diesen groben Richtwerten lässt sich bereits erkennen, dass PV-Planung immer individuell ist. Genau deshalb betrachten wir die Preise auch nicht für eine ganze Anlage, sondern pro kWp.

Dabei gilt: Eine PV-Anlage ist nur so gut wie ihre Komponenten! Für die grundlegende Funktion sind neben der Verkabelung und der Unterkonstruktion lediglich die Solarmodule und der Wechselrichter erforderlich. Die Module sorgen dafür, dass das einfallende Sonnenlicht in Strom umgewandelt wird, während der Wechselrichter den Gleichstrom zu Wechselstrom macht. Um zu beurteilen, ob sich die Anschaffung einer PV-Anlage im Moment lohnt, sollte die Preisentwicklung dieser Module im Speziellen berücksichtigt werden.

Solarmodule und Wechselrichter

Im Jahr 2016 zahlte ein Käufer für seine Solarmodule 980 Euro pro kWp, während es 2024 nur noch 350 Euro sind. Das ist ein enormer Rückgang, wobei die Kurve nicht beständig sinkt, weil es 2022 aufgrund der hohen Nachfrage zu einer zwischenzeitlichen Preiserhöhung kam. Wie es weitergeht, ist naturgemäß nicht ohne Weiteres vorauszusagen: Vielleicht wird es noch etwas günstiger, es ist aber auch möglich, dass wir das Ende der Fahnenstange erreicht haben, weil die Verknappung von Polysilizium die Preise wieder steigen lässt.

Auch bei den Wechselrichtern ist ein ordentlicher Preisrückgang zu verzeichnen: Im Jahr 2016 mussten noch etwa 260 Euro pro kWp gezahlt werden, heute sind es dagegen nicht mehr als 140 Euro. Da der Wechselrichter 10 bis 15 Prozent der Gesamtkosten einer PV-Anlage ausmacht, wirkt sich der Preisverfall deutlich auf die erforderliche Investition aus.

Stromspeicher

Um eine PV-Anlage wirklich sinnvoll zu betreiben, ist ein Stromspeicher unbedingt empfehlenswert. Ohne Speicher muss die erzeugte Energie sofort verbraucht oder zu einem geringen Preis ins Netz eingespeist werden. Das ist besonders ärgerlich, weil die größte Strommenge zur Mittagszeit produziert wird, wenn meist niemand im Haus ist, während die Bewohner am Abend den Strom zu einem viel höheren Preis zurückkaufen müssen.

Stromspeicher gelten gemeinhin als äußerst kostenintensiv, doch auch hier hat sich das Bild gewandelt: Während der Preis pro kWp im Jahr 2010 bei 6.000 Euro und 2016 bei 1.700 Euro lag, müssen heute nur noch 800 Euro gezahlt werden. Der Preisrückgang hängt an dieser Stelle ganz klar mit dem technischen Fortschritt zusammen, denn die Speicher können heute mit weniger Rohstoffen und einer höheren Energiedichte gebaut werden. Dass die Kurve dauerhaft nach unten zeigt, ist wenig wahrscheinlich. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Preise nur noch in kleinen Schritten steigen werden, um dann auf einem gleichbleibenden Niveau zu verharren.

Förderungen und Einspeisevergütung

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Frage "Lohnt sich Photovoltaik 2024?" sind die Förderungen und die Einspeisevergütung. Die Einspeisevergütung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, was viele Eigenheimbesitzer verunsichert. Doch Steven Hensel von der Grüne Leuchte GmbH & Co. KG betont, dass dies kein triftiges Argument gegen eine PV-Anlage ist. "Die Einspeisevergütung bewegt sich auf einem recht niedrigen Niveau, doch wer glaubt, dass er seine Pläne deshalb aufgeben sollte, wird sich später ärgern - denn die Stromkosten werden steigen, während der Anschaffungspreis für eine PV-Anlage auf einem historischen Tiefststand ist", erklärt Hensel.

Die Förderungen für PV-Anlagen sind ebenfalls ein wichtiger Faktor. Es gibt verschiedene Programme auf Bundes- und Landesebene, die die Anschaffung einer PV-Anlage finanziell unterstützen. Diese Förderungen können die Amortisationszeit erheblich verkürzen und die Investition noch attraktiver machen.

Eigenverbrauch optimieren

Ein hoher Eigenverbrauch ist der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage. Je mehr des erzeugten Stroms Sie selbst nutzen, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Eigenverbrauch zu optimieren. Ein Energiemanagementsystem kann beispielsweise dafür sorgen, dass sich Haushaltsgeräte dann einschalten, wenn viel Strom produziert wird. Auch der Einsatz von Wärmepumpen und Elektroautos kann den Eigenverbrauch erhöhen.

Die effizienteste Lösung ist jedoch der Stromspeicher. Ein Speicher ermöglicht es, den tagsüber erzeugten Strom zu speichern und abends zu nutzen, wenn der Verbrauch höher ist. Dadurch können Sie bis zu 85 Prozent Ihres Strombedarfs selbst decken und Ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz erheblich erhöhen.

Langfristige Perspektive

Die langfristige Perspektive ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Frage "Lohnt sich Photovoltaik 2024?". Die Strompreise in Deutschland sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und es ist zu erwarten, dass dieser Trend anhält. Eine PV-Anlage bietet Ihnen die Möglichkeit, sich gegen diese Preissteigerungen abzusichern und langfristig Kosten zu sparen.

Darüber hinaus tragen Sie mit einer PV-Anlage aktiv zum Klimaschutz bei. Sie reduzieren Ihren CO2-Ausstoß und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern kann auch Ihr persönliches Wohlbefinden steigern, da Sie wissen, dass Sie einen positiven Beitrag leisten.

Fazit: PV-Anlagen gerade jetzt lohnenswert

Die Betrachtung der Preisentwicklung zeigt, dass die Anschaffung einer PV-Anlage noch nie günstiger war - wobei fraglich ist, ob die Kosten weiterhin fallen. Sicher dürfte hingegen sein, dass der Strompreis in Deutschland immer wieder neue Höchstmarken erreichen wird, welche die privaten Haushalte vor ernste Probleme stellen. Photovoltaik ist der Ausweg aus diesem Dilemma, sofern der größere Teil des Stroms von den Hausbewohnern selbst genutzt wird. Der Eigenverbrauch lässt sich durch verschiedene Maßnahmen erhöhen. Ein Energiemanagementsystem sorgt beispielsweise dafür, dass sich die Haushaltsgeräte dann einschalten, wenn viel Strom produziert wird. Die effizienteste Lösung ist jedoch der Stromspeicher, der die nötige Investition zwar deutlich erhöht, aber auch bis zu 85 Prozent Unabhängigkeit ermöglicht und damit die Amortisationszeit verkürzt.

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