Nachhaltige GebÀudesanierung Deutschland

Nachhaltige GebÀudesanierung Deutschland: Bilanz und Ausblick

Letztes Update: 07. August 2024

Nachhaltige GebĂ€udesanierung Deutschland: Die DBU-Initiative 'Zukunft Zuhause' zieht Bilanz. In einer Podiumsdiskussion und Workshops werden nĂ€chste Schritte und Optionen fĂŒr die Zukunft der GebĂ€udesanierung beleuchtet. Energieeffizienz und Klimaschutz stehen im Fokus.

Sanierungs-Werbetrommel fĂŒr bundesweite Herkulesaufgabe

Vor mehr als zwei Jahren hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ihre nationale Informationskampagne "Zukunft Zuhause - Nachhaltig sanieren" gestartet, die nun Ende August ihren vorlĂ€ufigen Abschluss findet. Zeit also fĂŒr eine Bilanz, eine Übersicht ĂŒber nĂ€chste DBU-AktivitĂ€ten in dem Bereich sowie fĂŒr einen Ausblick auf bevorstehende Aufgaben bei der GebĂ€udesanierung: Im DBU Zentrum fĂŒr Umweltkommunikation werden deshalb morgen (Donnerstag) in einer Podiumsdiskussion und in Workshops Themen und Optionen beleuchtet, um die notwendige GebĂ€udesanierung voranzubringen. Elisabeth Kaiser, Parlamentarische StaatssekretĂ€rin im Bundesbauministerium, hĂ€lt per Video-Botschaft den Impulsvortrag.

Energieeffizienz in GebĂ€uden wird zum SchlĂŒsselfaktor

"Seit April 2022 haben wir in ganz Deutschland gewissermaßen die Sanierungs-Werbetrommel fĂŒr eine bundesweite Herkulesaufgabe gerĂŒhrt", sagt DBU-GeneralsekretĂ€r Alexander Bonde. "Denn bis 2045 sollen in der ganzen Republik GebĂ€ude nach den Zielen der Politik klimaneutral sein, also keine Treibhausgase wie Kohlendioxid mehr ausstoßen. Energieeffizienz wird zum SchlĂŒsselfaktor. Ein unverzichtbarer VerbĂŒndeter ist dabei der GebĂ€udesektor. Denn er verursacht mehr als ein Drittel der Treibhausgasemissionen." Nach Bondes Worten geht es nicht allein um das Erreichen der KlimaneutralitĂ€t, "sondern auch um die UnabhĂ€ngigkeit in der Energieversorgung. Russlands Ukraine-Krieg hat uns brutal die Zeitenwende in der Energieversorgung vor Augen gefĂŒhrt."

Praxisbezogene und lösungsorientierte VorschlÀge

Mit Tipps vom Heizen und DĂ€mmung ĂŒber Photovoltaik und Solarthermie bis hin zu Fördermöglichkeiten hat die DBU-Initiative "Zukunft Zuhause" laut Bonde "praxisbezogen und lösungsorientiert" VorschlĂ€ge gemacht, wie Wohneigentum energetisch fit gemacht werden kann. Adressaten fĂŒr viele wertvolle Tipps von DĂ€mmung bis Photovoltaik sind EigentĂŒmerinnen und EigentĂŒmer, die ihre Ein- oder ZweifamilienhĂ€user energetisch fit fĂŒr die Zukunft machen wollen. Bonde: "Die Kampagne ist ein Win-Win - fĂŒr Hausbesitzerinnen und -besitzer einerseits, aber andererseits natĂŒrlich auch fĂŒr den Klimaschutz: Die vorgestellten Maßnahmen tragen zur Senkung von Treibhausgasemissionen und damit zu mehr Umweltschutz bei. Aber sie fĂŒhren eben auch dazu, dass Menschen mit Wohneigentum Energie sparen und dadurch Kosten senken."

RĂŒstzeug fĂŒr mögliche Sanierungen

Die Palette der Info-Veranstaltungen im Zuge der DBU-Kampagne "Zukunft Zuhause" war breit gefĂ€chert, sagt DBU-Experte und Projektleiter Andreas Skrypietz: "Von Workshops bis VortrĂ€gen haben wir den Menschen mit Wohneigentum RĂŒstzeug fĂŒr mögliche Sanierungen an die Hand gegeben. Dazu zĂ€hlen etwa Thermografie-RundgĂ€nge zum AufspĂŒren von WĂ€rmelecks." Die DBU habe sich in der ganzen Projekt-Laufzeit auch als Drehscheibe verstanden, um Kontakte zu VerbĂ€nden, Volkshochschulen, Verbraucherzentralen, Handwerksbetrieben und -kammern herzustellen. Der Spaß sei ebenfalls nicht zu kurz gekommen - zum Beispiel auf Energie-Erlebnis- und Solarpartys nach einer erfolgreichen Sanierung oder mit sogenannten Eisblockwetten: Dabei werden in einem gedĂ€mmten und einem ungedĂ€mmten Modellhaus jeweils 200 Kilogramm Eis platziert. Bei der Wette muss geschĂ€tzt werden, wie viel Eis nach einer bestimmten Zeit ĂŒbrigbleibt.

Hauptursache fĂŒr hohen Anteil an Treibhausgas-Emissionen ist der GebĂ€ude-Altbestand

Der GebĂ€udesektor spielt beim Erreichen der Klimaziele eine erhebliche Rolle. Das Einspar-Potenzial an klimaschĂ€dlichen Treibhausgasen (THG) ist betrĂ€chtlich, vor allem wegen des sanierungsbedĂŒrftigen Altbestands an Immobilien. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) gibt es derzeit in Deutschland rund 21,4 Millionen GebĂ€ude, darunter etwa zwei Millionen NichtwohngebĂ€ude. Mehr als ein Drittel der bundesweit fast 750 Millionen Tonnen an THG-Emissionen werden vom GebĂ€udesektor verursacht. Hauptursache fĂŒr diesen hohen Anteil ist der Altbestand. Denn in Deutschland sind nahezu zwei Drittel der GebĂ€ude vor 1977 gebaut worden - also vor Inkrafttreten einer WĂ€rmeschutzverordnung mit Vorgaben fĂŒr DĂ€mmung von DĂ€chern, Decken und WĂ€nden. DBU-GeneralsekretĂ€r Alexander Bonde: "Der GebĂ€udesektor ist ein Riesenhebel fĂŒr das Erreichen der Energiewende."

Nachhaltige GebÀudesanierung in Deutschland: Ein Blick in die Zukunft

Die nachhaltige GebĂ€udesanierung in Deutschland wird auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen. Die DBU plant, ihre AktivitĂ€ten in diesem Bereich weiter auszubauen. Neue Projekte und Initiativen sollen dazu beitragen, die Sanierungsrate zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Weiterbildung und Qualifizierung von Handwerkern gelegt, um sicherzustellen, dass die notwendigen FachkrĂ€fte zur VerfĂŒgung stehen.

Förderprogramme und finanzielle UnterstĂŒtzung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die finanzielle UnterstĂŒtzung fĂŒr Hausbesitzer. Die DBU setzt sich dafĂŒr ein, dass Förderprogramme und ZuschĂŒsse fĂŒr nachhaltige GebĂ€udesanierungen in Deutschland weiter ausgebaut werden. Dies soll den Anreiz erhöhen, energetische Sanierungen durchzufĂŒhren und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die DBU arbeitet eng mit der Bundesregierung und anderen Institutionen zusammen, um diese Ziele zu erreichen.

Innovative Technologien und Materialien

Die Zukunft der nachhaltigen GebÀudesanierung in Deutschland wird auch von innovativen Technologien und Materialien geprÀgt sein. Die DBU fördert die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich, um neue Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind. Dazu gehören beispielsweise neue DÀmmstoffe, energieeffiziente Heizsysteme und intelligente GebÀudesteuerungen.

Die Rolle der Öffentlichkeit und der Medien

Die Öffentlichkeit und die Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Informationen und der Sensibilisierung fĂŒr das Thema nachhaltige GebĂ€udesanierung in Deutschland. Die DBU setzt auf eine breite Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein fĂŒr die Notwendigkeit von Sanierungen zu schĂ€rfen und die Vorteile aufzuzeigen. Durch Kampagnen, Informationsveranstaltungen und Medienkooperationen soll das Thema in den Fokus der Gesellschaft gerĂŒckt werden.

Fazit: Eine gemeinsame Anstrengung fĂŒr eine nachhaltige Zukunft

Die nachhaltige GebĂ€udesanierung in Deutschland ist eine gewaltige Aufgabe, die nur durch gemeinsame Anstrengungen bewĂ€ltigt werden kann. Die DBU-Initiative "Zukunft Zuhause" hat in den letzten zwei Jahren wichtige Impulse gesetzt und gezeigt, wie Wohneigentum energetisch fit gemacht werden kann. Doch die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Die DBU wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielen und weiterhin Lösungen und UnterstĂŒtzung anbieten.

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