Letztes Update: 15. August 2024
Der Immobilienmarkt in Deutschland ist in der Krise. 4 von 10 Deutschen leben im Eigenheim, meist in einem Haus. Männer besitzen häufiger Immobilien als Frauen. Die meisten Käufer nutzten Niedrigzinsen. Fast jeder 6. Eigentümer profitiert von Erbe oder Schenkung.
Der Immobilienmarkt in Deutschland ist ein spannendes und vielschichtiges Thema. Eine aktuelle Umfrage von immowelt zeigt interessante Einblicke in die Wohnsituation der Deutschen. Hier sind fünf Fakten, die Ihnen einen Überblick über den Immobilienmarkt in Deutschland geben.
Deutschland ist bekanntlich ein Mieterland. Laut der Umfrage von immowelt wohnen 57 Prozent der Deutschen zur Miete. Nur 39 Prozent der Befragten leben in einem Eigenheim, sei es eine Wohnung oder ein Haus. Weitere 4 Prozent wohnen kostenlos, beispielsweise bei den Eltern. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weit hinten. In Osteuropa liegt die Eigentumsquote teilweise über 90 Prozent, in Südeuropa über 70 Prozent.
Die niedrige Eigentumsquote in Deutschland hat historische Gründe. Im vergangenen Jahrhundert investierte der Staat stark in den Mietwohnungsbau. Viele Menschen leben seit Jahrzehnten in preiswerten Mietwohnungen. In der ehemaligen DDR war der Erwerb von Immobilien stark eingeschränkt, und Mietwohnungen wurden subventioniert. Dies führte dazu, dass Mieten attraktiver war und die Eigentümerquote in den neuen Bundesländern niedriger ist als in den alten.
Interessant ist, dass 10 Prozent der Deutschen mehr als eine Immobilie besitzen. Diese werden oft als Kapitalanlage, Zweitwohnsitz oder für gewerbliche Zwecke genutzt.
Die meisten Deutschen, die eine Immobilie besitzen, bevorzugen ein Haus. 78 Prozent der befragten Immobilienbesitzer wohnen in einem Haus, während nur 21 Prozent eine Wohnung bevorzugen. Besonders Familien mit Kindern schätzen den Platz und den Garten, den ein Haus bietet. 85 Prozent der Familien mit Kindern leben in einem Haus.
In Großstädten sind Häuser oft teurer als Wohnungen. Wer jedoch aufs Land zieht, kann bei den Grundstückskosten sparen. Dadurch sind die Preisunterschiede zwischen Wohnungen in der Stadt und Häusern auf dem Land oder im Speckgürtel der Städte nicht mehr so groß.
41 Prozent der Männer wohnen in den eigenen vier Wänden, während es bei den Frauen nur 37 Prozent sind. Diese Diskrepanz hat mehrere Gründe. Historisch gesehen haben Männer oft mehr verdient als Frauen und konnten sich den Immobilienerwerb eher leisten. Zudem sind Frauen häufiger für die Kinderbetreuung zuständig oder arbeiten in Teilzeit, was sich auf das Einkommen auswirkt.
Viele Ehepaare kaufen die eigene Immobilie gemeinsam, was den Unterschied beim Anteil der Eigenheimbesitzer zwischen den Geschlechtern etwas ausgleicht.
Die Niedrigzinsphase hat viele Deutsche zum Immobilienkauf bewegt. Ein Drittel der befragten Eigentümer hat zwischen 2010 und 2019 den eigenen Hauptwohnsitz erworben. In dieser Zeit sanken die Bauzinsen kontinuierlich, und geliehenes Geld wurde immer günstiger. Ende 2019 rutschten die durchschnittlichen Zinsen für 10-jährige Darlehen sogar unter die 1-Prozent-Marke.
Auch zwischen 2000 und 2009 erwarben viele Deutsche Immobilien. Damals waren die Zinsen zwar höher, aber die Immobilienpreise waren deutlich niedriger als heute. Gleiches gilt für die Jahre 1990 bis 1999, in denen 18 Prozent der Eigentümer ihre Immobilie fanden.
Die meisten Befragten (84 Prozent) haben ihre Immobilie selbst gekauft. Doch knapp jeder sechste Deutsche hat seine Immobilie geerbt oder geschenkt bekommen. Dies klingt auf den ersten Blick preiswerter als der Kauf, doch auch Erbschaften und Schenkungen können hohe Kosten mit sich bringen. In Deutschland liegt der Erbschaftsteuersatz zwischen 7 und 50 Prozent, je nach Steuerklasse und Wert des Nachlasses.
Es gibt jedoch Freibeträge für Erben, die je nach Verwandtschaftsgrad zwischen 20.000 und 500.000 Euro liegen. In teuren Städten wie München kann ein geerbtes Mehrfamilienhaus im Millionenbereich liegen, was hohe Steuerkosten nach sich ziehen kann.
Der Immobilienmarkt in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die hohen Zinsen erschweren vielen Käufern die Finanzierung. Gleichzeitig steigen die Immobilienpreise weiter an, besonders in den Großstädten. Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Die Digitalisierung der Immobilienbranche schreitet voran und erleichtert viele Prozesse, von der Suche nach einer Immobilie bis hin zur Finanzierung.
Die niedrige Eigentumsquote in Deutschland könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile des Eigenheims, sei es als Kapitalanlage oder als sicherer Rückzugsort. Auch staatliche Förderungen könnten dazu beitragen, dass mehr Deutsche den Schritt zum Eigenheim wagen.
Der Immobilienmarkt in Deutschland ist komplex und von vielen Faktoren beeinflusst. Die niedrige Eigentumsquote, die Vorliebe für Häuser, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie die Auswirkungen der Niedrigzinsphase und Erbschaften sind nur einige der Aspekte, die den Markt prägen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt interessante Entwicklungen. Wussten Sie, dass 4 von 10 Deutschen im Eigenheim leben? Diese Zahl verdeutlicht die Bedeutung von Wohneigentum in der Gesellschaft. Besonders Familien streben oft nach einem eigenen Haus, um langfristige Sicherheit zu schaffen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Eigentum Familien Deutschland 2022.
Ein weiterer Aspekt des Immobilienmarktes ist die Preisentwicklung. Besonders in Nordrhein-Westfalen sind die Preise für Wohnungen stark gestiegen. Prognosen für 2024 zeigen, dass die Preise um 60% ansteigen könnten. Diese Entwicklung ist wichtig für potenzielle Käufer und Investoren. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Artikel Preisentwicklung Wohnungen NRW 2024.
Auch die Frage, ob sich der Immobilienkauf im Jahr 2024 lohnt, ist von großer Bedeutung. Expertenmeinungen und Analysen helfen Ihnen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Der Immobilienmarkt bietet Chancen, aber auch Risiken, die Sie beachten sollten. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel lohnt sich immobilienkauf 2024.